Spanneisen/Spanndorne richtig einsetzen – Torsionsfedern sicher spannen
Nur für Profis & Fachbetriebe. Torsionsfedern stehen unter hoher Energie. Arbeiten ausschließlich mit geeignetem Werkzeug, korrektem Verfahren und PSA.
Produkte & Einsatzbereiche
Spanndorn Garage / Service
- Feder‑Spanndorn Garage
- Ø 12,7 mm (hohl), Länge 400 mm – für 51 mm und 67 mm Torsionsfedern.
- Einzeln oder als 10er/25er/Karton erhältlich.
Spanndorn Industrie / Schwerlast
- Feder‑Spanndorn Industrie – 20 mm
- Ø 20 mm (massiv), Länge 850 mm – für 95 mm und 152 mm Torsionsfedern.
- Als Satz oder im Karton (5 Sätze) verfügbar.
Material: gehärteter Werkzeugstahl – robust & langlebig. Zur vollständigen Übersicht: Kollektion Spanneisen/Spanndorne.
Merke: Stabdurchmesser muss exakt zur Konenbohrung passen. Kein Behelfs‑Werkzeug (Schraubendreher/Rohr). Erhöhte Sicherheit beachten!
Sicherheitsleitlinien (unverhandelbar)
ACHTUNG: Arbeiten an Torsionsfedern sind Hochrisiko‑Tätigkeiten. Nur durch geschulte Fachkräfte, mit PSA (Augen/Handschutz), LOTO/Trennung und geprüften Werkzeugen.
- LOTO & Trennung: Antrieb spannungsfrei, mechanische Kupplung lösen, Tor gegen Bewegung sichern.
- 2‑Stab‑Regel: Immer zwei Spannstäbe simultan verwenden; nie mit nur einem Stab arbeiten.
- Körperstellung: Seitlich versetzt arbeiten; keine Körperteile im Rotations‑/Schwenkbereich.
- Passform: Nur Stäbe mit passendem Ø und ausreichender Länge/Griffigkeit (Garage 400 mm; Industrie 850 mm).
- Inspektion vorab: Konen/Schrauben, Welle, Lagerböcke, Rollrichtung, Trommeln prüfen – keine Risse/Späne.
- Umfeld sichern: Keine Personen im Gefahrenbereich, Absperren/kennzeichnen. Erhöhte Sicherheit beachten!
Pro‑Ablauf: Federn spannen / entspannen
Skizzierte Grundlogik für geschulte Techniker. Hersteller‑Vorgaben (Turns, Drehrichtung, Drehmoment, Reihenfolge) haben immer Vorrang.
A. Vorbereitungen
- Tor sicher positionieren (meist geschlossen), Antrieb elektrisch/mechanisch trennen (LOTO), Tor gegen Bewegung sichern.
- Konenlöcher freilegen, Drehrichtung (L/R) bestätigen, Klemmschrauben lokalisieren.
- Spanneisen prüfen (Geradheit, Kanten, Griffe). Nur intakte Werkzeuge einsetzen.
B. Entspannen (z. B. Federwechsel)
- Ersten Stab vollständig einsetzen; Klemmschrauben nur so weit lösen, dass der Konus geführt bleibt.
- Zweiten Stab in das nächste Loch setzen; Feder in 90°‑Schritten entlasten. Ein Stab bleibt stets als Sperre im Konus.
- Nach vollständiger Entspannung: Konus sichern, Feder/Welle demontieren gemäß Herstellervorgaben.
C. Spannen (Inbetriebnahme)
- Seile korrekt auf Trommeln, Seilspannung symmetrisch. Konus positionieren, Klemmschrauben anlegen (noch nicht endfest).
- Ersten Stab einsetzen, Feder in 90°‑Schritten auf Soll‑Turns vorspannen; zweiter Stab als Gegenhalt.
- Klemmschrauben mit spezifiziertem Drehmoment sichern. Handlauf‑Test & Balanceprüfung; ggf. in 1/4‑Turns nachstellen.
Typische Fehlerquellen & Gegenmaßnahmen
Fehler | Risiko | Pro‑Gegenmaßnahme |
---|---|---|
Falscher Stabdurchmesser / Behelfs‑Werkzeug | Stab rutscht aus Konus → schwere Verletzungen | Nur Ø 12,7 mm (Garage) bzw. Ø 20 mm (Industrie) passend zur Konenbohrung verwenden. |
Ein‑Stab‑Arbeit | Unkontrollierte Rückdrehung | Immer zwei Stäbe; einer arbeitet, einer sichert. |
Körper im Schwenkbereich | Treffer durch Stab/Feder/Welle | Seitliche Position, definierte Griffhaltung, PSA. |
Klemmschrauben falsch/zu früh gelöst | Schlagartige Entspannung | Nur unter Stabsicherung und in korrekter Reihenfolge lösen. |
Turns/Balance ignoriert | Über‑/Unterspannung → Schäden | Hersteller‑Sollwerte; Feinanpassung in 1/4‑Turn‑Schritten. |
Wie Spanneisen/Spanndorne hergestellt werden
- Rohmaterial & Zuschnitt: Auswahl gehärteter Werkzeugstahl, Längen z. B. 400 mm (Garage) / 850 mm (Industrie).
- Endbearbeitung: Entgraten/Kantenradius für sicheren Sitz in der Konenbohrung; optional Griff-/Rändelzonen.
- Wärmebehandlung: Härten/Anlassen für zähe, bruchfeste Eigenschaften.
- Oberflächenschutz & Prüfung: Schutzschicht, Sicht‑ und Geradheitsprüfung; ggf. Stichproben‑Zugtest.
- Set‑Konfektion: Einzeln/Satz/Karton – passend zum Einsatzprofil (Garage/Industrie).
Sicherheitsfazit: Qualität der Werkzeuge + korrektes Verfahren entscheiden. Erhöhte Sicherheit beachten – immer!
FAQ
Kann ich mit einem 12‑mm Rundstahl arbeiten?
Nein. Nur formschlüssige Stäbe im passenden Ø (z. B. 12,7 mm Garage / 20 mm Industrie) verwenden. Alles andere ist ein Sicherheitsrisiko.
Warum „zwei Stäbe“?
Bei 90°‑Schritten bleibt ein Stab als Sperre im Konus, während der zweite kontrolliert bewegt. Das verhindert Rückschlag.
Wann austauschen?
Bei Kerben, Krümmung, Griffschäden oder nach Sturz. Werkzeuge sind sicherheitsrelevant.